Windmast und Blitzschutz

      Windmast und Blitzschutz

      Ich habe ab hier mal die Beiträge "Unwetter 05.07.2012" getrennt, so kann es mit Blitzschutz hier weiter gehen.
      Sprite01
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      Danke für die Infos. Habe mir das nochmal angeschaut. Hier der Blitz 10s vor dem Einschlag:

      Zum Vergleich Bild beim Einschlag:

      Der Donner vermischte sich mit dem anderen, war also 3-4 km weit weg.

      Das war meine Blickrichtung:


      Was mir jetzt auffällt sind die Zeiten 16:39 UTC, ist das nicht 18:39 MESZ? Da hatte ich schon mit dem Hochwasser zu kämpfen. Der Einschlag war 17:43, müsste doch 15:43 UTC sein, oder?

      Re: Unwetter 05.07.2012

      Ich bin immer noch am Überlegen, ob ich den Windmast am Haus weiter verwenden sollte oder nicht. Ok, der Blitz hat eingeschlagen, warum auch immer. An Zufälle glaube ich nicht, der hat ja ganz gezielt meinen TX-20 getroffen. Der Alumast ist nicht geschmolzen oder explodiert, ist ja auch nicht geerdet. Die ins Haus gelangten Spannungen waren recht hoch, was man am Überspringen vom Switch-Gehäuse auf das PC-Gehäuse erkennen kann. Die Stromstärke im Haus konnte aufgrund des geringen Kabelquerschnitts nicht sehr hoch sein. Außen ist das Kabel ja eh verglüht. Was ins Haus gelangt ist kam über Kabel, also lasse ich das jetzt weg.
      Wenn ich alles wieder so aufbaue und das Kabel vom Windmesser nur an den Thermo-Hygro-Sensor klemme ohne Verbindung ins Haus (also Funkverbindung zur Station) und damit auch ohne Erdung sollte der Blitz sich nicht mehr für den Windmesser interessieren. Es sollte dann auch keine Potentialunterschiede geben, die mich ja im letzten Jahr schon Sensor und Station gekostet haben. Oder habe ich da einen Denkfehler?

      Wenn ich den Windmesser erde ist das ja wieder wie ein erhobener Zeigefinger, der auf den Himmel zeigt und dem Blitz zuruft "Schlag mich!".
      Ich könnte zusätzlich den Mast erden und mit einem Blitzableiter versehen? Oben eine Fangstange anbringen? Kostet alles Zeit und Geld, aber ob es auch was bringt?

      Jetzt habe ich überlegt, ob ich das Thema mal bei wetterstationen.info erörtere? Haben die in diesem Monat schon einen "Blitzschutz-Thread"?

      Re: Unwetter 05.07.2012

      "djpatrick" schrieb:

      Frag doch auch mal bei uns, denn schließlich sind ja da die Experten in Sachen Empfang.

      Kann ich machen. Die Experten empfangen bestimmt gern den Blitzimpuls aus sicherer Entfernung und nicht direkt am Haus :sa_rolleyes:
      Momentan habe ich mich für eine Zwischenlösung entschieden mit 2m PVC am oberen Ende.

      Re: Unwetter 05.07.2012

      Davon abgesehen, habe ich in meinem früheren Job Häuser geerdet. :sa_whistle:
      Da wo dein Windmesser hinkommt, was hast du dort für orographische Bedingungen? Sind dort Gebäude oder Bäume in der Nähe, die höher sind? Es gibt eine Faustregel. Vom höchsten Punkt aus, hat man einen 45°C-Winkel in jede Richtung. In dieser verlängerten Linie, alles was darin ist, bedarf keinen zusätzlichen Schutz, auch dann nicht, wenn z.B. ein kleines Gebäude in dieser imaginären Linie liegt, also z.B. ein Teil unter diesem Schirm und der Rest nicht mehr.
      Mein Windmesser ist auf dem höchsten Haus von Langeln und hat keinen Blitzschutz. Er ist an einem Holzstab befestigt. Dieser ist an einer Konstruktion im Dachstuhl befestigt. Eine direkte Erdung gibt es nicht.
      Aber, die Scheune liegt noch in einem 45°C-Winkel der Kirche. :sa_wink: ...wenn auch nur gerade so. Seit 5 Jahren ist nichts passiert, seitdem er angebracht ist.

      Hier mal eine Zeichnung. Da wo der Blitz ist, könnte es einschlagen. Beim Windmesser und dem linken Haus eher nicht (ohne Blitzschutz). Die Kirche sollte ja einen haben. Das re. Haus sollte auch einen haben.

      Re: Unwetter 05.07.2012

      "djpatrick" schrieb:

      Davon abgesehen, habe ich in meinem früheren Job Häuser geerdet. :sa_whistle:

      Ok :sa_smile:
      Da wo dein Windmesser hinkommt, was hast du dort für orographische Bedingungen? Sind dort Gebäude oder Bäume in der Nähe, die höher sind?

      Über die Lage denke ich gerade nach. Hier mal ein Bild:

      Nussbaum als Schutz habe ich verworfen, hat ja am 05.07. nicht funktioniert. Überragt den Windmesser nicht in ausreichendem Maße. Die Theorie ist mir geläufig, ob nun Winkel oder mit Blitzkugel. Muss mir noch von einem höheren Punkt ein Gesamtbild machen. Die weitläufige Hanglage erschwert die Betrachtung etwas, evtl. ist mein Windmast wirklich hoch genug, um Blitze anzuziehen.

      Re: Unwetter 05.07.2012

      "djpatrick" schrieb:

      Kannst du evlt. eine Schutzkappe über den Mast stulpen, aus Plastik...und dort auch den Windmesser befestigen?

      Der Windmesser war doch an einem 25cm HT-Rohr über dem Alu-Mast befestigt. Der dünne Draht, der den Windmesser mit Außensensor und darüber mit Station und so wiederum mit Erde verbunden hat, hat den Blitz eingefangen. Ist verdampft, hat Windmesser und HT-Rohr gesprengt.
      Jetzt ist der Windmesser (eigentlich) nicht geerdet und sitzt auf einem 2m langen PVC-Rohr.

      Re: Unwetter 05.07.2012

      "djpatrick" schrieb:

      Vielleicht kann man ihn austricksen.

      Ich glaube nicht, dass man einen Blitz austricksen kann. :sa_naughty:
      Wo war der Draht? Außen oder innerhalb des PVC-Rohrs?

      Die Kabel waren bis zur Platine isoliert und verliefen im Rohr. Mich würde es ja reizen, einen Versuchsaufbau zu machen, aber das ist mir momentan zu gefährlich. -::-

      Re: Unwetter 05.07.2012

      "djpatrick" schrieb:

      Zeus ist mächtig stark, da muss man aufpassen, wenn er seine Blitze schickt.

      Tja, wem sagst Du das. Bin immer noch nicht weiter, der Beitrag im anderen Board war auch nicht ziel-führend. Einen geerdeten Mast will ich bei Gewitter nicht am Haus haben, auch wenn kein Kabel ins Haus geht.

      Man könnte ja nun die Feldstärke messen und bei Gefahr eines Einschlags den Mast verkürzen. Das sollte dann automatisch passieren, denn anfassen würde ich da in diesem Moment auch nicht. Sowas ist aber nicht realisierbar, außerdem sind dann die Winddaten nicht ok. Wieviel Zeit bleibt eigentlich vom Anstieg der Feldstärke bis zum Hauptblitz?

      So werde ich wohl einen Mast ein paar Meter vom Haus weg stellen. Der wird geerdet mit 25mm² Kupfer bis in die Spitze und Fangstange. Mit einem Tiefenerder versuche ich den Spannungstrichter vom Haus weg zu halten.

      Edit: Vielleicht konzipiere ich das ja gleich so, dass es als Blitzfänger das Haus vor Direkteinschlägen schützt.

      Re: Unwetter 05.07.2012

      .....den Mast mit einer Extra- Erde versehen, nicht auf den Ringerder! Jede elektrische Verbindung zum Haus vom Mast zum Haus (Funk verwenden) unterbrechen. Dann sollte nichts passieren.

      Glaub mir, ohne Erde ist es gefährlicher als mit. Der Blitz wird unkontrollierbar und kann auf Deine Haus überschlagen. Sinn der Blitzableitung ist wie der Name schon sagt den Blitz KONTROLLIERT abzuleiten.


      Grüße,
      Torsten

      Re: Unwetter 05.07.2012

      "torstenh" schrieb:

      .....nicht auf den Ringerder!

      Das hatte ich sowieso nicht vor.
      Jede elektrische Verbindung zum Haus vom Mast zum Haus (Funk verwenden) unterbrechen. Dann sollte nichts passieren.

      So ist es jetzt auch: Funk und Batterie-Betrieb, keine Erde. Solar kommt noch dazu, wenn ich Zeit habe.
      Glaub mir, ohne Erde ist es gefährlicher als mit.

      Das fällt mir schwer zu glauben.

      Ich weiß natürlich, dass man Blitze mit Fangeinrichtungen gezielt ableiten kann. Man kann den nötigen Abstand errechnen, der eingehalten werden muss, damit der Blitz nicht auf einen anderen Leiter überspringt. Darum mache ich mir keine Sorgen, wenn der Mast 5-10m vom Haus weg steht.

      Mich interessiert einzig und allein die Frage, was sich der Blitz als Ziel sucht auf seinen letzten Metern. Eine trockene PVC-Stange schickt dem Leitblitz wohl keine Fangentladung entgegen, ein nasser Holzpfahl schon eher. Ein geerdeter Alu-Mast verlängert die Erde direkt in den Himmel (mal einfach ausgedrückt), was aber egal ist, wenn andere näher am Zentrum der Blitzkugel sind. Laut dieser Theorie sind die Fangentladungen gleich schnell und nicht vom Widerstand der Verbindung zur Erde abhängig. Einzig ob überhaupt Fangentladungen entstehen ist interessant. Der Frage werde ich mal (theoretisch)nachgehen. Für Feldversuche blitzt es hier zu wenig, aber eine Idee habe ich da auch schon.

      @Sprite: Probleme sehe ich bei Deiner Konstruktion, wenn beim Einschlag jemand unter dem Mast steht (Spannungstrichter). Wieviel Strom der aushält hängt vom Querschnitt ab. Mein Mast hält keine 50kA aus, der fliegt mir bei einem mittleren Blitz schon um die Ohren ohne extra Ableiter.

      So, ich werde das mal in den nächsten Wochen bauen und dann berichten....

      Re: Unwetter 05.07.2012

      "Sprite01" schrieb:

      Bei einem Gewitter steht bei mir keiner unter dem Mast !

      :sa_angel: Ok, nehmen wir das mal an.

      Also weiter im neuen Thread. So sieht der neue Standort aus:

      Hab mal provisorisch einen 10m Alu-Mast aufgestellt. Ragt auch jetzt nicht besonders aus dem Gelände. Überhaupt bin ich nicht sonderlich exponiert.
      Von Nahem sieht der Mast schon hoch aus: